Sprache auswählen

PuppentheaterDie Umrisse des pfiffigen Kasperkopfes habe ich mittels Stiftplotter auf Hartfaser übertragen, mit der Laubsäge ausgesägt, bemalt und auf die Bühne geklebt. Durch das Zifferblatt zur Anzeige des Beginns der nächsten Vorstellung erhält das Spielzeugtheater den Touch einer professionellen Wanderpuppenbühne! Ich konnte es  Dank des optionalen Laserkits erstellen. Ich finde, durch beide Details wird das kleine Projekt ordentlich aufgepeppt! Diese Möglichkeiten möchte ich auch für künftige Projekte nutzen. Allerdings ist die mechanische Umrüstung von Stift auf Laser etwas umständlich! Beim Wechsel zwischen mDraw und BenBox muss außerdem auch noch die jeweils passende Firmware auf das arduino-basierte Orion-Board geladen und unterschiedliche Mikrosteps an den Schrittmotortreibern ausgewählt werden. Darum habe ich mich entschlossen, eine komplett neue Steuerung aufzubauen. Zu meinem vorhandenen und Arduino habe ich deshalb ein grbl-Shield, und pololu-kompatible Schrittmotortreiber beschafft.

Screenshot LaserGRBLDa weder mDraw noch Benbox mit der grbl-Firmware zusammen arbeiten, werde ich Laser-grbl nutzen, ein Freeware-Tool, vor dem sich nach meiner Meinung so manche kommerzielle Software verstecken muss! Das Programm habe ich eher zufällig beim Durchforsten des Internets nach Informationen zu grbl entdeckt. Leider musste ich aber auch zwei für den Moment weniger erfreuliche Feststellungen machen:
1) Die Ansteuerung von Servo-Motoren (Stiftbeweger) wird von grbl nicht unterstützt!
2) Das Homing wird von grbl über drei Achsen durchgeführt, der Plotter hat aber nur zwei Achsen!

Stiftbeweger mit DrehmagnetEine modifizierte grbl-Version "grbl-servo", die ich im Internet finde, schafft zunächst Abhilfe. Nachteil: Beim Wechsel von Stift auf Laser muss ich nun ständig die Firmware wechseln! Die nebenstehende Abbildung zeigt einen Eigenbau-Stiftbeweger, der diesen Nachteil umgeht. Von einem PC-Lüfter habe ich das Gehäuse und die Lüfterflügel sorgfältig entfernt, so dass nun ein kleiner Außenläufer-Motor übrig geblieben ist. Diesen habe ich in ein Holzklötzchen eingeklebt, welches auch eine passende Aufnahmebohrung mit Feststellschraube für den Zeichenstift besitzt. Ist der Motor stromlos, kippen die beiden als Rückholgewicht am Holzklotz angebrachten Stuhlwinkel den Zeichenstift zurück. Erhält der Motor Strom, drückt er den Stift ähnlich wie ein Drehmagnet auf die Zeichenfläche. Somit kann er vom gleichen Signal angesteuert werden, welches auch den Laser schaltet.

RasterlochplatteUm die Maßhaltigkeit der geplotteten Zeichnungen zu testen, habe ich in Inkscape ein Gitter mit 10mm Linienabstand erstellt und vom Plotter auf eine Sperrholzplatte zeichnen lassen. Diesmal bleibt der WOW!-Effekt nicht aus! Die Zeichnung auf der rauhen Holzoberfläche ist sehr sauber und maßhaltig! Nur: Kann man aus der Platte etwas Bruchbares machen? Na klar! Ich körne die Schnittpunkte sorgfältig an und bohre 4.1mm Löcher. Reine Fleißarbeit! So ist eine vielseitige Experimentierplatte entstanden und ich hoffe, meinem Enkel damit ein paar Grundlagen der Elektrotechnik vermitteln zu können! Die Abbildung zeigt eine Variante eines Geschicklichkeitsspieles bei dem es darum geht, einem vorgegebenen Pfad zu folgen, ohne diesen zu berühren. - Viel schneller als gedacht, ist so ein erstes sinnvolles Anwendungsbeispiel für meinen neuen Stiftplotter entstanden! Und: Wenn Opa nicht die Geduld und der Enkel das Interesse verlieren, vielleicht erscheint hier noch eine Kategorie "Elektroexperimente"!